„Inne miasto“ / „Eine andere Stadt“: Gespräch mit Wojciech Wilczyk und Elżbieta Janicka
- Was: Gespräch |
- Wann: 22.11.2014, 19:00 Uhr |
- Sprache: Polnisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche |
- Eintritt: 5€ |
„Inne miasto / Eine andere Stadt“ ist ein fotografisches Projekt von Elżbieta Janicka und Wojciech Wilczyk. Die Arbeit ist eine visuelle Beschreibung des ehemaligen Warschauer Gettos (1940-1943), das die deutschen Besatzer im Herzen der polnischen Hauptstadt errichteten. Die Bilder zeigen das heutige, moderne Warschau, dem seine schreckliche Vergangenheit – die Deportation und Ermordung eines Großteils seiner Bevölkerung und die fast vollständige Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg – nur indirekt durch das Fehlen historischer Bausubstanz anzusehen ist. Die Künstler werfen damit Fragen auf nach dem Verhältnis von Gegenwart und Geschichte.
Die Arbeit wurde 2013 in der Zachęta – Nationalgalerie, Warschau gezeigt und wird vom 23. November 2014 bis 4. Januar 2015 erstmals in Deutschland in der Berliner Galerie werkraum bild und sinn zu sehen sein. Für die Ausstellung in Berlin erarbeiten Janicka und Wilczyk eine eigene Präsentation, die auf einer Auswahl großformatiger Fotografien sowie einer Projektion der gesamten, weitaus umfangreicheren Fotoserie beruht. (Textauszug siehe: http://
Am Samstag, 22.11. werden Wojciech Wilczyk und Elżbieta Janicka im Buchbund ihr Projekt im Gespräch mit der Historikerin Katrin Stoll vorstellen.
Das Gespräch findet auf Polnisch statt und wird simultan ins Deutsche übersetzt.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Slavistik der Universität Potsdam.
Wojciech Wilczyk, 1961 in Krakau geboren, studierte Polonistik und Literaturwissenschaft. Seit 1988 arbeitet er als Fotograf, seit 1997 ist er Mitglied der Vereinigung polnischer Kunst-Fotografen. 2003 war er Kurator einer Krakauer Ausstellung über Fotorealismus. Wilczyk erhielt Stipendien des Kultusministeriums für die Jahre 2001 und 2005. Bekannt sind seine Fotografien der südpolnischen Passionsspiele, stillgelegter Autos und Industriegebiete. Ein großes Echo fand sein letztes Projekt „War hier eine Synagoge?“
Elżbieta Janicka, geboren 1970, ist Fotografin, Journalistin und Autorin. Sie studierte Literaturwissenschaften, Romanistik und Polonistik in Paris und Warschau. Ihre Texte und fotografischen Projekte wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In ihren Werken setzte sie sich u.a. mit der avantgardistischen künstlerischen Bewegung der Zwischenkriegszeit auseinander.
Dr. Katrin Stoll, Historikerin, Anglistin; 2008 Promotion an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld; Von 2009-2013 Gastwissenschaftlerin am Deutschen Historischen Institut Warschau. Seit 2013 Dozentin am Department of English Language Cultural and Literary Studies an der University of Social Sciences and Humanities (SWPS) in Warschau; Arbeit als freiberufliche Übersetzerin und Lektorin..
Der zweisprachige Katalog (polnisch und englisch) sowie weitere Informationen zur Vernissage sind online verfügbar auf der Seite der Galerie werkraum bild und sinn unter
http://
Beitragsbild: Janicka & Wilczyk, Kleines Getto. Blick von der Grzybowska-Straße 5 in süd-westlicher Richtung, 8 April 2011.