Res Polonica – Gespräch Nr 8: Polen und Ausländer

11.11.2017 | 19:00 Uhr | Polnisch & Deutsch | Eintritt: frei | Veranstaltungsreihe:Res Polonica

Eine hoch gebildete Ukrainerin putzt auf dem polnischem Markt, ein Türke führt Döner Kebab in Polen ein und serviert ihn seinen Gästen zuliebe mit Weißkohl, tschetschenische und polnische Kinder drücken auf dem Dorf gemeinsam die Schulbank, eine Albanerin tritt in ein katholisches Kloster ein, Chinesen machen das Geschäft ihres Lebens. Geschichten von Zufall und Zusammenprall, in denen Angeeignetes auf Unbekanntes trifft. Offenheit gepaart mit Unverständnis, Sympathie durchsetzt von Überheblichkeit, Ablehnung, die als politisch korrektes Gezwitscher oder Hasstiraden im Internet daherkommt. Polen und Ausländer starren einander an, manchmal ohne sich zu sehen, leben neben-, aber nicht immer miteinander.

„Król kebabów“ (2015) [Der Kebabkönig] von Marta Mazuś ist ein hochaktuelles Buch, das Fragen zu Polen und „den Anderen“ aufwirft. Ein Buch, das nach „dem Polnischen“ und „dem Europäischen“ fragt. Das sich Polen genau besieht und belauscht – ein Land zwischen dem Streben nach Modernität einerseits und Komplexbeladenheit, Xenophobie und stereotyper Weltsicht andererseits. Und das damit ein sehr komplexes und wahres Bild Polens präsentiert: eines irritierenden, rückständigen, zugleich aber farbenfrohen, interessanten, widersprüchlichen Polen.

Marta Mazuś (geb. 1987), Soziologin, Reporterin für die Zeitschrift „Polityka“. Sie schrieb über die Realität von Flüchtlingen in vielen europäischen Ländern, darunter Bosnien, Frankreich, Großbritannien.

Das Gespräch wird simultan ins Deutsche gedolmetscht.

Moderation: Marcin Piekoszewski

Konzeption und Organisation: Lisa Palmes, Martin Brand, Marcin Piekoszewski

Gefördert von: Berlin – Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten und Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Partner: Instytut Reportażu (Warschau) und Trialog e.V. – Netzwerk junger Ideen.