Buchvorstellung: Antisemitismus in Polen 1968

  • Was: Vortrag & Gespräch |
  • Wann: 19.09.2014, 19:00 Uhr |
  • Sprache: Deutsch |
  • Eintritt: frei |

Im März 1968 inszenierten die Medien der Volksrepublik Polen eine Hetzkampagne gegen jüdische Polen, in deren Folge rund 15.000 Personen emigrierten. Der Sozialwissenschaftler Hans-Christian Dahlmann hat zahlreiche Zeitzeugen interviewt, eine Fülle von Erinnerungsliteratur gesichtet und umfangreiche Bestände in polnischen Archiven ausgewertet. In seiner Promotionsschrift „Antisemitismus in Polen 1968. Interaktionen zwischen Partei und Gesellschaft“ widerspricht er der verbreiteten These, dass es sich dabei um eine aus den Reihen der Parteiführung gesteuerte Kampagne gehandelt habe. Anhand von Fallstudien weist er nach, dass untere und mittlere Parteifunktionäre die antisemitischen Aktionen vorantrieben.

Dahlmann fragt außerdem danach, wie jüdische und nichtjüdische Polen die antisemitische Kampagne erlebten, insbesondere vor dem Hintergrund der Geschichte des Holocaust und des Zweiten Weltkrieges.

Die Studie erschien im Dezember 2013 im fibre-Verlag und wurde mit dem Wissenschaftlichen Förderpreis des polnischen Botschafters (Edition Köln) ausgezeichnet. Am 19. September stellt Hans-Christian Dahlmann seine Forschungsergebnisse im Buchbund vor.

Vortrag: Dr. Hans-Christian Dahlmann, Hamburg
Einführung und Kommentar: Prof. Dr. Gertrud Pickhan, Freie Universität Berlin
Moderation: Markus Nesselrodt, Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg

Eintritt frei.

Veranstalter: Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts Warschau.