„Allein unter Deutschen“ – Allein unter Polen
- Was: Lesung und Gespräch mit Tuvia Tenenbom |
- Wann: 18. Feburar 2013 |
- Beginn: 19 Uhr |
- Sprache: Englisch |
- Eintritt: frei |
“Tuvia Tenenbom, aufgewachsen als Sohn eines Rabbiners in Jerusalem, begibt sich auf Entdeckungsreise durch Deutschland: von Nord nach Süd, von Ost nach West, in die Stadt, aufs Land, in die Kirchen und in die Kneipen. Auf seiner Suche nach der deutschen Identität schreckt er vor keiner Begegnung zurück.
Er interviewt Helmut Schmidt, Giovanni di Lorenzo und Kai Diekmann, er ist zu Gast in einem rechtsradikalen Club, er begleitet linke Autonome auf Erste-Mai-Demonstrationen. Er beobachtet die Biertrinkernation im WM-Sommer 2010, er besucht Synagogen, die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald, den Weltkirchentag, die Passionsspiele in Oberammergau. Er spricht mit Studenten und Professoren, mit Bankern und Industriellen, mit Politikern und Künstlern, mit Bürgermeistern und Schrebergartenbesitzern, mit Obdachlosen und Junkies. Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten stellt er immer wieder die gleichen, drängenden Fragen: Wie ist es um den Nationalstolz der Deutschen bestellt? Wie gehen sie mit der deutschen Vergangenheit, wie mit dem Antisemitismus um? Wie reflektiert und kritisch sind sie dabei?
Tenenbom nimmt in seinem humorvoll, provokanten Reisebericht kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, uns den Spiegel vorzuhalten. Auf unterhaltsame Weise führt er mit scharfer Beobachtungsgabe die deutschen Marotten vor und enthüllt dabei intelligent und komisch zugleich die Seele des Landes und seiner Bewohner.” (© Suhrkamp Verlag 2012)
Tenenbom kennt nicht nur die deutschen Antisemiten. Seine Familie stammt aus Polen und so hat er das Land schon mehrfach besucht – nicht zuletzt mit seinem Theaterstück “Ostatni Zyd w Europie” (Last Jew in Europe). Neben den unsäglichen antisemitischen Graffitti stellt er jedoch auch fest: “Diese Nähe zwischen Menschen, diese Freundlichkeit, diese grenzenlose und unmittelbare Zuneigung, die Menschlichkeit hat ihren Ort hier und nicht dort [in Deutschland].”
Ein Gespräch mit Tuvia Tenenbom über das Buch, seine Erfahrungen in Deutschland und Polen, Israelkritik, alltäglichen Antisemitismus und den Umgang damit in beiden Ländern.
Moderation: Nina Mueller und Marcin Piekoszewski
Das Gespräch findet auf Englisch statt.
Eintritt frei.
Die Veranstaltung wird mitorganisiert vom Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung und gefördert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie.
Siehe auch:
http://www.spiegel.de/
http://www.taz.de/!107438/
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