Biografien: Gespräch Nr. 6 – Kazimiera Szczuka / Magdalena Marszałek über MARIA JANION
- Was: Gespräch |
- Wann: 28.11.2014, 19:00 Uhr |
- Aus der Veranstaltungreihe: Biografien!
- Sprache: Polnisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche |
- Eintritt: 4€ |
„Maria Janion, Literaturwissenschaftlerin
Im Zentrum ihres Werkes steht der Begiff der krytyka fantasmatyczna, die Befragung von Literatur, Film und Kunst auf ihre imaginären Potenziale hin, auf bewusste und unbewusste kulturelle Vorstellungen, Selbst- und Fremdbilder, die in den ästhetischen Gebilden wirksam sind. Ein bedeutendes romantisches Phantasma ist der Vampir als Doppelgänger und Schatten, als »Symbolfigur für die Transgression zum Bösen«. Maria Janions kritische Studien zu Bildern des Weiblichen oder zum „unheimlichen Slawentum“ als dem Unterbewussten der europäischen Kultur provozieren nationalkonservative Kreise bis heute. Was es für die Polen bedeutet, dass ihr Land Schauplatz des Holocaust war, ist eines der großen Themen ihres Spätwerks. Mit ihrem Ruf »Nach Europa, ja! Aber nur zusammen mit unseren Toten« fordert sie, im Anschluss an Adam Mickiewicz’ »Ahnenfeier« und Imre Kertész’ Rede vom »Holocaust als Kultur«, eine Kultur des Trauerns und Erinnerns.“ (Suhrkamp-Verlag über: Maria Janion „Die Polen und ihre Vampire“, 2014)
IM GESPRÄCH: Die polnische Autorin und Publizistin KAZIMIERA SZCZUKA mit der Herausgeberin der ersten deutschsprachigen Ausgabe der Studien Janions Prof. Dr. MAGDALENA MARSZAŁEK.
Anlass zu diesem Gespräch ist auch das Erscheinen des zweiten Teils der biografischen Interviews, die Kazimiera Szczuka mit Janion geführt hat. (JANION. TRANSE – TRAUMY – TRANSGRESJE. 2: PROF. MISIA).
Moderation: Marcin Piekoszewski
Das Gespräch findet auf Polnisch statt und wird simultan ins Deutsche übersetzt.
Kazimiera Szczuka, geboren 1966, Literaturforscherin, Publizistin, Autorin, feministische Aktivistin und Mitglied der Krytyka Polityczna. Während ihres Studiums der Literaturwissenschaften an der Universität Warschau war sie Schülerin Maria Janions. Ihre Beiträge erscheinen in den größten polnischen Tages- und Wochenzeitungen und -magazinen, zudem arbeitet sie als Journalistin für das polnische Fernsehen. Sie ist eine der Gründerinnen der grünen Partei Polens (Zieloni 2004). Zuletzt von ihr erschienen: „Janion. Transe – traumy – transgresje. 1: Niedobre dziecię“. Am 21.11.2014 erscheint der zweite Band im Verlag Krytyka Polityczna „Janion. Transe – Traumy – Transgresje. 2: Prof. MISIA“
Prof. Dr. Magdalena Marszałek, Studium der polnischen Philologie und Theaterwissenschaft in Krakau, Zweitstudium der Slavistik, Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Bochum. Bis 2011 Juniorprofessorin für Polnische Literatur am Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin, seit März 2011 Professorin für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft / Schwerpunkt Polonistik am Institut für Slavistik der Universität Potsdam. Seit 2012 assoziiertes Mitglied des Instituts für Jüdische Studien der Universität Potsdam. Im April-Juni 2014 Visiting Researcher am Russian and East European Institute (REEI) der Indiana University, Bloomington.
Beitragsbild: Aus dem Archiv Maria Janions
Konzeption der Reihe: Lisa Palmes, Marcin Piekoszewski
Organisation: Lisa Palmes, Marcin Piekoszewski, AgitPolska e.V., Trialog e.V. – Netzwerk junger Ideen
Gefördert von: Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Book Institute Poland – Polnisches Buchinstitut
Medienpartner: Ostpol. Das Osteuropamagazin (http://www.ostpol.de/)