Gombrowicz in Berlin
- Was: Gespräch mit Susanna Fels |
- Wann: 26. April 2013, 19:00 Uhr |
- Sprache: Deutsch |
- Eintritt: 4€ |
Von 1939 bis 1963 lebte Witold Gombrowicz auf der anderen Erdhalbkugel, fern der Heimat, in Argentinien. Einer der bedeutendsten polnischen Schriftsteller verbrachte die 23,5 Jahre des Exils in überwiegend ärmlichen Verhältnissen. Nicht zuletzt deshalb nahm er das Angebot eines Stipendiums der Ford-Stiftung und der Stadt Berlin an und fuhr mit dem Schiff nach Europa, um den einjährigen Gastaufenthalt anzutreten. Seine Erlebnisse im Westen der geteilten Stadt haben ihren Niederschlag in den „Berliner Notizen“ gefunden, die als eigenständiges Werk erschienen, aber auch in sein berühmtes „Tagebuch“ aufgenommen wurden. Eine feindselige Pressekampagne in der Volksrepublik Polen, Gefühle der Fremdheit, Vorahnungen des Todes und längere Krankheit überschatteten seine Zeit in Berlin. Umso mehr zählten für ihn die Begegnungen und Diskussionen mit jungen Menschen, mit Emigranten und Deutschen, von denen manche zu Freunden wurden. Seine damals engste Vertraute, Helferin und Stütze bei vielen Gelegenheiten, war die Fotografin und Malerin Susanna Fels. Während des Gesprächs mit Susanna Fels, die mit einigen Künstlern von Weltrang gut bekannt war, dürfen wir uns auf lebhafte Berichte und interessante Einblicke in ihr bewegtes Leben freuen.
Moderation: Rüdiger Fuchs
Susanna Fels, geboren 1937 in Breslau, verbrachte ihre Kindheit und die Nachrkiegsjahre in Polen, 1956 folgte die Auswanderung nach Westdeutschland, seit 1960 lebt sie in Berlin. Dort zählten sehr bald zahlreiche Protagonisten der künstlerischen Bohème zu ihren Bekannten, u.a. Max Hölzer, Uwe Johnson, Ingeborg Bachmann. Sie arbeitete als Fotografin, Malerin und Multimedia-Künstlerin, ihre Werke wurden in Deutschland, Frankreich und Polen ausgestellt.
Rüdiger Fuchs, geboren 1969 in Pasewalk, lebt in Rostock. Autor eines Buches über Gombrowicz („Gombroman“), Verleger und Herausgeber der „Gombrowicz-Blätter“.