„Maria und Witkacy“: Podiumsdiskussion – Die Künstlerpersönlichkeit und ihre Masken
Wie natürlich, wie künstlich ist das Ich? Ist die Kunst ein Weg zum wahren Kern des Menschen oder erschafft sie vielmehr Masken die er sich aufsetzt? Wie wirkt das kreative Spiel zurück auf das Wesen seines Schöpfers? Welche Konsequenzen hat die Wahl der Maske für die Rezeption der Kunst?
Aus Anlass des 70. Todestages von Maria Pawlikowska-Jasnorzewska und des 130. Geburtstages von Stanisław Ignacy Witkiewicz werden diese nach wie vor aktuellen Fragen untersucht. Ausschnitte aus privaten Briefen, Gedichten und dem dramatischen Werk beider Künstlerpersönlichkeiten geben dem Berliner Publikum Einblick in deren Leben und Schaffen.
Die Malerin Maria Kossak hat zentrale Motive aus Pawlikowskas und Witkacys Werk in ihre eigene Bildsprache übersetzt und wird das Gespräch zwischen dem Schriftsteller und Übersetzer Olaf Kühl und dem Literatur- und Theaterkenner Piotr Olszowka über diese Fragen moderieren.
Die auf dem Podium behandelten Textauszüge werden vorgetragen von der Schauspielerin Anna Antonowicz (Deutsch) und von den Radio-Journalisten Marek Staszyc (Polnisch).
Piotr Olszówka, Studium u. Promotion an der Jagiellonischen Universität (Philosophie) in Krakau, dort wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Ästhetik. Seit 1986 am Bauhaus Archiv und am Osteuropa Institut der FU in Berlin tätig. Olszowka arbeitet außerdem an der Berliner Technischen Kunsthochschule und ist visiting scholar am Minda de Gunzburg Center for European Studies (Harvard Universität); Beiträge für Presse und Rundfunk, Laudationes und Katalogtexte; Vorsitzender des Convivium Berlin e.V.
Olaf Kühl, Schriftsteller und literarischer Übersetzer und arbeitet zudem als Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Seine Liebe gilt der polnischen Literatur – er hat Auszüge aus Briefen und Dramen von Pawlikowska-Jasnorzewska ins Deutsche übertragen. In den letzten Jahren übersetzt er jüngere polnische AutorInnen wie Dorota Masłowska, Andrzej Stasiuk, Tomasz Różycki und Szczepan Twardoch. Olaf Kühl schreibt z.Zt. an seinem dritten Roman, dessen Protagonisten in Neukölln leben.
Maria Kossak, Malerin und Fotografin in Berlin-Neukölln. Im Rahmen des deutsch-polnischen Künstlervereins „Kosmopolen“ befasste sich die Künstlerin mit europäischer Ikonographie und deren Entstehungsmythen. Als Gründungsmitglied der Initiative „Zwischen den Polen“ engagiert sie sich für den Dialog zwischen den Kulturen und die positive Wahrnehmung von Migration und Mehrfachzugehörigkeit. Darüber hinaus ist Kossak Initiatorin der Online-Plattform für Kunst, Literatur und freie Presse: „Berlin-Warszawa @rtpress“.