Polendenkmal oder denk mal an Polen?
29.08.2016 | 19:00 Uhr | Eintritt: 4 €
Im November 2017 schrieb eine Gruppe von mehrheitlich deutscher Publizist/innen, Wissenschaftler/innen und Politiker/innen einen Aufruf an den Deutschen Bundestag und die deutsche Öffentlichkeit. Sie plädierten für den Bau eines Denkmals zum Gedenken an die polnischen Opfer der deutschen Besatzung in den Jahren 1939-1945: Nach fast zwei Jahren der Bemühungen und Diskussionen gab die Bundesregierung bekannt, dass sie die Initiative offiziell unterstützt.
Was kann das vorgeschlagene Denkmal leisten, wird es die deutsch-polnischen Beziehungen verbessern? Wird es helfen, über die Vergangenheit nachzudenken und das Bild Polens in den Augen der Deutschen zu verändern? Oder wird es eher Stereotype vertiefen und vorhandene Kontakte erschweren? Vielleicht verändert es aber auch nichts und man sollte statt eines Denkmals ein polnisch-deutsches Museum in Berlin bauen?
Über die deutsche Erinnerung und die polnischen Erwartungen ihr gegenüber sprechen Emilie Mansfeld, Kamil Majchrzak und Jakub Sawicki.
Emilie Mansfeld wurde in Poznań in einer deutsch-polnischen Familie geboren und ist mit ihren Eltern nach Deutschland eingewandert. Die Europawissenschaftlerin arbeitete lange im Bundestag und leitet das seit 2018 in Berlin eröffnete Büro des Deutschen Polen-Instituts, von wo aus sie das Polendenkmal-Vorhaben koordiniert.
Kamil Majchrzak, polnisch-deutscher Jurist, langjähriger Redakteur der polnischen Edition der LE Monde Diplomatique. Seit 8 Jahren Mitarbeiter im Bundestag, wo er die Auszahlung von Ghetto-Renten an polnische Juden und Roma erwirkte. Majchrzak fordert die Stärkung der Erinnerungsarbeit an die Opfer der „Aktion Reinhardt“ und die Schaffung eines Deutsch-polnischen Museum.
Jakub Sawicki wurde in Lublin (Polen) geboren. Als Zehnjähriger ist er mit seiner Mutter und seinem Bruder in die schwäbische Provinz gezogen. Er studierte in Deutschland wie in Polen Geschichte und Politik. Seit 2014 promoviert er über die Esskultur in der BRD, DDR und VR Polen an der LMU in München. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktion „Denk mal an Polen“ statt: https://www.facebook.com/DENK-MAL-AN-POLEN-107764703909282/
Eintritt: 4 Euro