Postemigration – Transmigration – Nomadismus
Die Lesereihe des Instituts für Slawistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Buchhandlung Buchbund widmete sich den Fragen, die eine Literatur von in Deutschland lebenden Polen zwangsläufig aufwirft: Wie lassen sich die SchriftstellerInnen sowie ihre Werke einordnen? In den deutschen oder polnischen Literaturkanon? Gar in eine „neue“ Weltliteratur? Was bedeuten ihnen und ihrem Schreiben so allgemeine, kulturübergreifende Modelle wie (Post-)Migration, Diaspora, Nomadismus, das Fremde oder das Transkulturelle? Gemeinsam mit Artur Becker, Iwona Mickiewicz, Krzysztof Niewrzęda und Dariusz Muszer soll diesen und ähnlichen Problemen nachgegangen werden.
Dariusz Muszer
Ein Gespräch zwischen Dariusz Muszer und Brigitta Helbig-Mischewski.
Dariusz Muszer, geboren 1959 in Westpolen, studierte Jura und arbeitete u.a. als Schlosser, Musikant, Kellner, Taxifahrer und Beleuchtungstechniker. Er schreibt auf Deutsch und Polnisch, veröffentlichte Romane, Gedichte, Reportagen und ist als Übersetzer tätig. Dariusz Muszer lebt in Hannover.
Brigitta Helbig-Mischewski (Brygida Helbig) – Autorin von Romanen, Gedichtbänden, Hörspielen und literaturwissenschaftlichen Büchern in Polnisch und Deutsch. Professorin am Deutsch-Polnischen Forschungsinstitut in Słubice (Universität Poznań, Viadrina), lehrt auch an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt von ihr erschienen: „Niebko“ (WAB 2013).
Krzysztof Niewrzęda
Ein Gespräch zwischen Krzysztof Niewrzęda und Brigitta Helbig-Mischewski.
Krzysztof Niewrzęda – Dichter, Romancier, Essayist und Publizist, wurde 1964 im polnischen Stettin geboren. In den achtziger Jahren studierte er an der Technischen Universität Stettin. Niewrzęda hat zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht, darunter „W Poprzek“ (1998), „Poplatanie“ (1999) und „Poploch“ (2000), die von der Kritik stilistisch mit den Werken Zbigniew Herberts oder Tadeusz Rózewiczs verglichen wurden. In ihnen wird in einer nonchalanten Sprache von Menschen im Grenzland berichtet – das sowohl geographisch als auch kulturell, politisch sowie psychisch verstanden wird: von Menschen, die unterwegs sind und nie ankommen. Seit 2001 lebt Niewrzęda in Berlin und ist Mitarbeiter der in Polen erscheinenden Literaturzeitschrift „Pogranicza“. Regelmäßig veröffentlicht der Autor darin Essays über Berlin, kurze literarische Portraits seiner Wahlheimat.
Brigitta Helbig-Mischewski (Brygida Helbig) – Autorin von Romanen, Gedichtbänden, Hörspielen und literaturwissenschaftlichen Büchern in Polnisch und Deutsch. Professorin am Deutsch-Polnischen Forschungsinstitut in Słubice (Universität Poznań, Viadrina), lehrt auch an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt von ihr erschienen: „Niebko“ (WAB 2013).
Iwona Mickiewicz und Brygida Helbig
Ein Gespräch zwischen Iwona Mickiewicz, Brygida Helbig und Alfrun Kliems.
Iwona Mickiewicz, geb.1963 in Leszno/Polen, lebt seit 1988 in Berlin. Sie studierte in Warschau und dem damaligen Leningrad Polnische Philologie und Sonderpädagogik sowie Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste (heute Universität der Künste).
Autorin, Übersetzerin, Herausgeberin und Organisatorin von Literatur- und Kunstprojekten.Verschiedene Veröffentlichungen in Zeitschriften, Anthologien, Katalogen, im Hörfunk; Autorin und Organisatorin von Literatur-und Kunstprojekten. Produktion von kurzen Videofilmen, Mini-Büchern, Hörkästen. Deutschsprachige Buchveröffentlichungen, Lyrik und Prosa, seit 1992. Zuletzt erschienen: „Konstruktionen im Haus oder Iwan Iwanytsch am Fenster“ (Hanani, Berlin 2011).
Brigitta Helbig-Mischewski (Brygida Helbig) – Autorin von Romanen, Gedichtbänden, Hörspielen und literaturwissenschaftlichen Büchern in Polnisch und Deutsch. Professorin am Deutsch-Polnischen Forschungsinstitut in Słubice (Universität Poznań, Viadrina), lehrt auch an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt von ihr erschienen: „Niebko“ (WAB 2013).
Alfrun Kliems, geb. 1969 in Wriezen/Brandenburg. 1988–1993 Studium der Russistik und Bohemistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Karls-Universität Prag. 1998 bis 2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leipziger Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) im Projekt „Grundbegriffe und Autoren in den ostmitteleuropäischen Exilliteraturen 1945–1989“. 2001 bis 2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slawistik der Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl für Westslawische Literaturen).Seit dem WS 2012/2013 Professorin für Westslawische Literaturen und Kulturen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Artur Becker
Ein Gespräch zwischen Artur Becker und Hans-Christian Trepte.
Artur Becker, 1968 geboren als Sohn polnisch-deutscher Eltern in Bartoszyce (Masuren), lebt seit 1985 in Deutschland. Schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Aufsätze, auch als Übersetzer tätig.
Artur Becker ist Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland und im Exil-P.E.N.-Club sowie im Verband deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di.
Hans-Christian Trepte, geboren 1950, Slawist, Anglist, Übersetzer; Von 1995 bis 2001 war Hans-Christian Trepte Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt zu Exilliteraturen Ostmitteleuropas am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmiteleuropas (GWZO, Berlin-Leipzig); seit 2002 ist er am Institut für Slavistik der Universität Leipzig tätig im Bereich Westslawische Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte.
Organisation und Durchführung:
PD Prof. Brigitta Helbig-Mischewski, Prof. Alfrun Kliems (Humboldt-Universität zu Berlin )