Roswitha Schieb / Reisefreiheit
27.01.2017 | 19:00 Uhr | Sprache: Deutsch | Eintritt: 4 € |
„Nach der Wende, nach 1989, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hätte es vom Westen aus einen neugierigen, ja abenteuerlustigen Blick in Richtung Osten geben können, vergessene Orte und Regionen Mittelosteuropas hätten wieder ins Bewußtsein gerückt, weiße Flecken und blinde Stellen auf der Landkarte mit neuem Leben gefüllt werden sollen. Aber immer noch wirkte und wirkt die über Jahrzehnte verordnete Amnesie des Westens dem Osten gegenüber, wirken die Gedankentabus zu stark. Dieses Buch widmet sich der Faszination osteuropäischer Länder, von der polnischen Ostsee bis ins Memelland, nach Litauen, von Polen bis in die Ukraine, von Moskau bis Bukarest.“
Roswitha Schieb liest aus ihrem Buch „Reisefreiheit. Berichte und Erfahrungen aus Osteuropa“ (2016). Im anschließenden Gespräch mit der Redakteurin Beata Kozak wird es um Annäherungen an Mittelosteuropa und um Eindrücke und Erlebnisse vor allem in Polen gehen.
Roswitha Schieb, geboren 1962 in Recklinghausen, studierte Literatur- und Kunstwissenschaft. Sie arbeitet als Buchautorin, Essayistin und Publizistin für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung. Neben Büchern über den Theaterregisseur Peter Stein verfasst sie kulturhistorische Reisebücher zu Rügen, zu Schlesien, Galizien („Reise nach Schlesien und Galizien“) und Breslau („Literarischer Reiseführer Breslau“). In ihrem Buch „Jeder zweite Berliner“ zeichnet sie schlesische Einflüsse auf Berlin nach. Jüngst erschienen ihr Kunstführer durch Breslau, ihr literarischer Reiseführer über Karlsbad, Marienbad und Franzensbad, die Essaysammlung „Reisefreiheit. Berichte aus Osteuropa“ und die Anthologie „Zugezogen. Flucht und Vertreibung – Erinnerungen der zweiten Generation“. Sie lebt in Borgsdorf bei Berlin.
Beata Kozak, Publizistin und Redakteurin, geboren 1967 in Barlinek bei Stettin. Sie wohnte bis zu ihrem Abitur 1986 in Stettin, danach studierte sie Germanistik und Slawistik an den Universitäten in Poznań und in Bonn. Nach dem Studienabschluss in Bonn 1995 zog sie nach Krakau, wo sie seit 1999 die einzige feministische Zeitschrift Polens, „Zadra”, leitet und an Projekten zur Erinnerung an Krieg und Vertreibungen mitwirkt.