Templin / Lepiarz: Der Kampf um Polen. Die abenteuerliche Geschichte der Zweiten Polnischen Republik 1918–1939

02.11.2018 | 19:00 Uhr | Sprache: Deutsch | Eintritt: 4 € | 

Die Zweite Polnische Republik Polen wurde in Europa als „Saisonstaat“ oder störender Raum zwischen Deutschland und Rußland betrachtet. Auseinandersetzungen zwischen extremen Linken und Rechten beförderten die Instabilität der neuen Republik. Dennoch gelang es über 20 Jahre Polen als selbständigen Staat zu erhalten. Erst der gemeinsame Überfall Deutschlands und der Sowjetunion beendete 1939 die Existenz Polens zeitweilig wieder.

Wolfgang Templins neuestes Buch „Der Kampf um Polen“ schildert die frappierenden Umstände der Gründung der Zweiten Polnischen Republik, ihre äußere Bedrohung durch die Nachbarstaaten wie etwa den Krieg gegen Sowjetrußland, aber auch die inneren Konflikte. Die Zeit von 1918 bis 1939 war ein an vielen Fronten geführter Kampf um die Existenz Polens. Heute ist jene Zeit in Polen wieder umstritten: Es geht um die historische Deutung der Zweiten Republik, um das Aufbrechen alter Spannungen und Gegensätze, die bis vor 1939 zurückreichen. So liefert Wolfgang Templins Blick auf die Geschichte auch einen Schlüssel zum besseren Verständnis der aktuellen polnischen Auseinandersetzungen. (© Schöningh Verlag)

Wolfgang Templin spricht mit Jacek Lepiarz.

Die Veranstaltung wurde im Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften organisiert.

Wolfgang Templin, geboren 1948 in Jena, Studium der Philosophie an der HU Berlin. Von 1977-83 Mitarbeiter am Zentralinstitut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1983 erfolgte nach dem Austritt aus der SED das Berufsverbot als Philosoph und Bibliothekar. Er war Mitbegründer der Oppositionsgruppe „Initiative Frieden und Menschenrechte“, 1988 reiste er erzwungenermaßen mit seiner Familie in die Bundesrepublik. Nach seiner Rückkehr nach Ostberlin im November 1989 arbeitete er als Vertreter der „Initiative Frieden und Menschenrechte“ am Großen Runden Tisch mit und war 1991 Mitbegründer der Partei Bündnis 90. Seit 1996 arbeitet er als Publizist und in der politischen Erwachsenenbildung, es folgten Publikationen zur DDR-Geschichte, dem deutschen Vereinigungsprozess und aktuellen Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa. Von bis 2014 war er Leiter des Landesbüros Polen der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. in Warschau. Wolfgang Templin wurde u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Jacek Lepiarz, langjähriger Korrespondent der Polnischen Presseagentur PAP. Seit Anfang 2018 arbeitet Jacek Lepiarz als Journalist und Publizist bei der Deutschen Welle.

Der Kampf um Polen. Die abenteuerliche Geschichte der Zweiten Polnischen Republik 1918–1939
Schöningh Verlag
1. Aufl. 2018, 254 Seiten, 24 s/w Abb., 1 s/w Karte, Festeinband
ISBN: 978-3-506-78757-6
EUR 39.90