Uwaga! Kurzfristiger Veranstaltungshinweis: Premiere des Dokumentarfilms „Großvater war in der Wehrmacht“ von Wioletta Weiss

Polnische Zeitzeugen erzählen |

Autorin: Wioletta Weiß |
Länge: 45 Min |

Ihre Rekrutenzeit dauerte vier Wochen länger als die ihrer deutschen Kameraden. Sie mussten zuerst Befehle wie „schnell“ oder „Laufen“ lernen. Dann wurden sie an die Front geschickt. Eine halbe Million Polen kämpften in der Wehrmacht: an allen Fronten von Afrika bis zum Nordpol. Die meisten wurden an der Ostfront getötet. Wer überlebte und es zurück nach Hause schaffte, wurde als Volksverräter beschimpft – daher erzählten sie ihren Familien am liebsten nichts. Auch der amtierende polnische Premierminister Donald Tusk hatte einen Großvater in der Wehrmacht und das holte ihn ein, als er vor neun Jahren für das Amt des Präsidenten kandidierte: Politische Gegner bestanden darauf, dass jemand mit einer solchen Familiengeschichte des höchsten Amtes im polnischen Staat nicht würdig sei. Donald Tusk hat die Wahl verloren. Fast jeder Zehnte in Polen hatte einen Familienangehörigen in der Wehrmacht. Das zeigen die meisten Familienalben nicht. Sie wurden von den Deutschen gezwungen oder genötigt. Die Andenken an ihre Zeit in der Wehrmacht haben die meisten Polen vernichtet. Wioletta Weiß hat die letzten Zeitzeugen in Oberschlesien besucht und erzählt dabei auch ihre eigene Familiengeschichte.